Kartenset: Dr. Croos-Müller, Claudia: Ich schaf(f) das! Leichte Körperübungen für mehr Lebenspower, München 2020

Gefühle sind ein lebendiger Ausdruck von Trauer und es gibt aber auch Momente, wo Trauernde von ihren Gefühlen regelrecht überflutet werden. In solchen Augenblicken können Körperübungen für Beruhigung, Erdung und neue Energie sorgen.

Die Ärztin Frau Dr. Cross-Müller hat ein Kartenset mit 50 Karten in liebevoller Gestaltung folgenden Themen zusammengestellt: Mehr Kraft und Energie, Erste Hilfe in schwierigen Situationen, endlich Ruhe und Gelassenheit, Aktivierung von Gesundheit und Lebenslust. Die Bewegungsabläufe sind gut beschrieben und ohne Hilfsmittel sehr einfach auszuführen. Die Umsetzung braucht nur wenig Zeit und kann gut in den Alltag integriert werden; die positiven Effekte sind sofort spürbar.

 

Daiker, Angelika (HG.): Eines Tages ein Regenbogen – Ein Begleiter in Zeiten der Trauer, Ostfildern 2012

In unseren Trauergruppen stellen wir gern das Trauermodell „Gezeiten der Trauer“

von R.M. Smeding vor. Wir schätzen dieses Modell, weil es anders, als die klassischen Phasenmodelle der Trauer, von einem Trauerweg ausgeht, auf dem sich Gefühle, Fragen und Herausforderungen zwar wiederholen, aber mit den Erfahrungen und Erkenntnissen des bisherigen Wegs aus einer anderen Perspektive erlebt und betrachtet werden können.

Das Modell wird durch eine dreidimensionale Spirale beschrieben, die diese Entwicklung symbolisiert. Für viele Trauernde ist es ein hilfreiches Bild, da es Bewegung aufzeigt, auch wenn die Trauer andauert.

Dieses Lesebuch greift das Modell von R. M. Smeding auf und gliedert Gedichte und Texte nach den Themen der „Gezeiten der Trauer“. Es macht Mut, den eigenen Trauerweg weiterzugehen, auch dieser nicht gradlinig verläuft.

 

Devine, Megan: Es ist okay, wenn du traurig bist, München 2018.

Megan Devine hat ein sehr einfühlsames Buch, mit unbedingter Parteilichkeit für Trauernde geschrieben. Ihr eigener Trauerweg begann mit dem plötzlichen Unfalltod ihres Mannes.

In ihrem Buch schafft sie Raum für Trauer, ohne diese schön zu reden. Der Verlust eines geliebten Menschen ist unendlich schmerzhaft und Trauerwege brauchen ihre Zeit. Meist viel länger als in unserer leistungsorientierten Gesellschaft erwartet und eingeräumt wird. Megan Devine lädt dazu ein, sich dem Schmerz zu stellen und den eigenen Bedürfnissen zu folgen.

Der Schmerz kann nicht genommen werden, aber das Leid kann verringert werden, in dem Trauernde sich ihrer Ressourcen bewusstwerden und sich Unterstützung suchen.

Sie beschreibt Möglichkeiten der Selbstfürsorge, den Umgang mit Angst und kreative Ansätze sich mit der Trauer auseinanderzusetzen. Es hilft ein eigenes Bild von Genesung zu entwickeln.

Einen eigenen Buchteil hat sie dem sozialen Umfeld der Trauernden gewidmet. Aus meinen Begleitungen weiß ich, dass Reaktionen der anderen für viele Trauernde verletzend sind.

Gut gemeinte Tröstungsversuche helfen in der Regel nicht; symbolisieren sie den Trauernden doch in erster Linie, dass mit ihrer Trauer etwas nicht in Ordnung ist. Megan Devine gibt Anregungen mit solchen Begegnungen konstruktiv umzugehen und wenn nötig Abstand zu halten. Für die Unterstützer*innen von Trauernden hat sie ein eigenes Kapitel mit Ge- und Verboten erstellt.

Megan Devine zitiert einige Texte von Teilnehmer*innen ihrer Writing Your Grief Workshops und vermittelt den Lesenden so das Gefühl in eine Gemeinschaft von Trauernden eingebunden zu sein.

Ein ermutigendes Buch, was viele Fragen aufgreift, Trauer respektiert und auf die Selbstheilungskompetenz von Trauernden vertraut.